Wann haben Sie zum letzten Mal einen handgeschriebenen Brief erhalten? Sie wissen es gar nicht mehr? Dann wird es jetzt allerhöchste Zeit.
Der Weltglückstag am 20. März ist die beste Gelegenheit, mal wieder zu Papier und Stift zu greifen. Denn Worte können glücklich machen…
Ein noch junger, aber wichtiger Feiertag: Seit dem Jahr 2013 erst hat das Glück seinen eigenen Gedenktag. Offiziell von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufen. Der 20. März ist der weltweite „Happiness Day“. Viele Aktionen finden dazu statt, mal originell, mal skurril. Eine besonders gelungene Idee hat die selbsternannte „Glücksministerin“ Gina Schöler. #SchreibDichGlücklich heißt die Aktion, bei der sich wildfremde Menschen Glücksbotschaften schicken. Im Interview verrät Sie, was es damit auf sich hat…
#SchreibDichGlücklich – was gab den Anstoß zu dieser Aktion?
Menschen die Möglichkeit zu geben, eigene Ideen einzubringen und selbst zum Glücksbotschafter zu werden: Das ist mein Ziel. Denn Glück muss man selbst anpacken und gestalten, damit es sich verbreiten kann. Gemeinsam mit Simone Nicklas von der Poesieapotheke entstand die Idee, die Themen „Glück“ und „Schreiben“ in einen Topf werfen.
Die Idee von #SchreibDichGlücklich ist so simpel wie überzeugend: Wir verknüpfen fremde Menschen miteinander. Wir rufen dazu auf, auf ganz altmodische Weise den Stift zu zücken, Gedanken und Gefühle aufs Papier zu bringen und somit mit fremden Menschen in den Austausch zu kommen. Um Hürden abzubauen und vielleicht sogar Freundschaften zu schließen. Entschleunigte Kommunikation sozusagen.
Wie war die Reaktion? Hätten Sie mit so viel Rücklauf gerechnet?
Die Reaktion und das Feedback sind überwältigend! Die Aktion war einen Monat online und es sind sofort über 3.700 Teilnehmer aus 27 Ländern zusammengekommen, die alle ganz euphorisch waren und sich darauf freuen, endlich wieder richtige Post zu schreiben – und natürlich auch selbst zu erhalten. So einfach kann Glück sein!
Was passiert nun zum Weltglückstag mit den Einsendungen?
Alle Teilnehmer sind fleißig am Schreiben, Basteln und Verschicken. Die ersten Fotos und Berichte trudeln ein. Zum Weltglückstag sammeln wir alles, werden ein Resümee ziehen und schauen, wie man diese Idee in Zukunft vielleicht noch internationaler machen könnte.
Was ist Ihre Meinung: Können Worte wirklich glücklich machen? Oder sogar die Welt verändern, zumindest ein klein wenig?
Ja klar! Das Motto #schreibdichglücklich kommt nicht von ungefähr! Sich Zeit zu nehmen, der schnelllebigen Welt ein wenig entfliehen, Gedanken ordnen, das kann schon viel bewirken. Dann kommt natürlich der soziale Aspekt hinzu: Ich lerne fremde Menschen kennen, erzähle Persönliches, erfahre Geschichten. Menschen, an denen ich auf der Straße womöglich vorbeigelaufen wäre, werden nun zu einem Teil des eigenen Lebens, einfach so! Und Studien zufolge sind zwischenmenschliche Beziehungen ja das A und O für das Glück!
Haben Sie noch eine Idee für alle, die kurzfristig zum Weltglückstag eine eigene Aktion starten wollen?
Probiert es selbst aus: Versteckt kleine nette Nachrichten, Zitate oder Zeichnungen an Scheibenwischern, in Parkautomaten oder im Briefkasten des Nachbarn – Happiness Hacking nennt sich das. 😉
Weiter Informationen auf der Website des Ministeriums für Glück: www.ministeriumfuerglueck.de. Das Ministerium für Glück und Wohlbefinden ist ein interaktives Kunstprojekt, welche die Themen Glück und Lebensfreude spielerisch, humorvoll und kreativ ins Gespräch bringt und zum Umdenken und Mitmachen motiviert.
Website: www.ministeriumfuerglueck.de
Blog: www.ministeriumfuerglueck.de/blog
Autor: Oliver Schönfeld.
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