Die Freude stand Katja Erfurth, Vorstandsvorsitzende der „Villa Wigmann für Tanz e.V.“ ins Gesicht geschrieben als sie am letzten Donnerstag den Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die weitere Außensanierung des geschichtsträchtigen Gebäudes aus den Händen von Kerstin Waschke, Pressesprecherin der Sächsischen Lotto GmbH und Christian Schreiber, Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überreicht bekam. Die Villa, wo einst die berühmte Ausdruckstänzerin lebte und wirkte, wird seit 2019 saniert und dank zahlreicher Spenden an die DSD und aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale von Lotto kann nun mit dem Geld die Fassadensanierung des Zwischenbaues, der die Villa mit dem großen Saalanbau verbindet, realisiert werden.
„Wir sind sehr dankbar dafür und es ist auch ein Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit und der Förderung des immateriellen Erbes“, so Katja Erfurth.
Wigmann, Pionierin des deutschen Ausdruckstanzes, choreografierte, unterrichtet und lebte von 1920 bis 1942 an diesem Ort. Die Gebäude sind eine reizvolle Lösung im Spannungsfeld neuer Formenvorstellungen. Die Moderne als Baustil zeigt sich ebenso, wie in den Einzelformen des Außenbaues noch der Einfluss des Expressionismus sichtbar ist. Das soll der Nachwelt unbedingt erhalten bleiben und in alter Schönheit wiedererstehen, weiterhin als Produktions- und Arbeitsort für die freien darstellenden Künstler der Region dienen.
Das Gebäude auf der Bautzner Straße 107 gehört zu den über 800 Objekten, die allein in den letzten Jahren in Sachsen gefördert werden konnten.
Zum bevorstehenden Tag des Offenen Denkmales können sich Besucher von 10.00 bis 16.00 Uhr vom bisher Geschaffenen überzeugen, gibt es Führungen und Einblicke in die Historie des Gebäudes und das Schaffen der Künstlerin.
Denkmale im Rampenlicht
Zum 30. Mal rückt in diesem Jahr am kommenden Sonntag, dem 10. September 2023, unter dem Motto „Talent Monument“, die Denkmallandschaft erneut ins Rampenlicht. Es geht dabei nicht nur um die großen „Denkmal-Stars“, sondern gerade um die unscheinbaren, unbekannten und vielleicht auch ungeliebten oder verkannten Talente.
Vertreten sind Denkmale, die sich selbst gar nicht in den Vordergrund drängen, wie die Villa Wigman in Dresden. Wie schon viele Jahre ist der Tag des offenen Denkmals das wichtigste Schaufenster des Denkmalschutzes. Nur durch das Engagement, die Kreativität und die Zusammenarbeit der Denkmaleigentümer, Vereine, Verbände, Kirchen, Bürgerinitiativen, haupt- und ehrenamtlicher Denkmalpfleger lässt sich dieser Aktionstag realisieren. Über 5500 Denkmale mit Programm und rund 500 Rundtouren erwarten deutschlandweit die Interessierten – in der Villa Wigmann von 10:00 bis 16:00 Uhr mit Führungen zu Historie und Gegenwart des baulichen Ensembles.
Text/Foto: J. Männel